Ich bin weiblich, 52 Jahre alt, verheiratet, 3 erwachsene Kinder, frühpensioniert.
„Meine Depression wurde 2004 nach einem Zusammenbruch im Urlaub diagnostiziert. Heute weiß ich, dass sie schon in Teenagertagen begonnen hat und in Episoden immer wieder und immer stärker auftrat.
Ich wurde mit Antidepressiva und regelmäßigen Gesprächen ambulant behandelt, erholte mich, ging die ganze Zeit weiter arbeiten.
Im Frühjahr 2008 ging dann nichts mehr. Ich ging für knapp 5 Monate stationär in eine Klinik, weitere 5 Monate war ich als Tagespatientin in derselben Klinik. Ich habe 2 Arbeitsversuche gehabt, die scheiterten, und wurde daraufhin aus Gesundheitsgründen frühpensioniert.
Ich habe vieles in meinem Leben verändert, lebe sehr ruhig unter weiterer Medikation und Gesprächstherapie und bin seit einem Jahr weitgehend stabil.
Wichtig auf meinem Weg zurück in ein lebenswertes Leben waren Akzeptanz der Krankheit und viel Geduld. Ich versuche das Wörtchen „muss“ möglichst aus meinem Denken zu streichen und ersetze es durch „darf…möchte….kann“. Das nimmt viel Druck aus meinem Alltag.
Ich habe gelernt wie viel ich mir zumuten kann und bin heute auch bereit meine Belange zu vertreten und durchzusetzen (ohne schlechtes Gewissen).“